01 Jul Yoga – Ein Erfahrungsbericht
Gastbeitrag Yoga
Wie ich zum Yoga gekommen bin – ein Erfahrungsbericht
Von Laura P.
Ich freue mich, einen Gastbeitrag zum Thema Yoga als möglicher Bestandteil eines gesunden Lebensstils für diesen Blog schreiben zu dürfen. Wo soll ich nur anfangen? Zum Thema Yoga kann man ganze Bücher füllen.
Ob Yoga für einen das Richtige ist, ist wie alles im Leben totale Geschmackssache. Ich kenne Leute, die es lieben und darin viel Ruhe und Kraft finden. Ich kenne Leute, die überhaupt nichts damit anfangen können und Scherze darüber machen: „Ist das überhaupt Sport?“ „Grinsen da alle und singen Kumbaya?“
Angefangen habe ich gerade mal vor etwas über einem Jahr. Ich wollte dehnbarer sein und meinem Körper mit Stretching etwas Gutes tun. Also machte ich abends manchmal bei YouTube ein kurzes Video mit Dehnübungen für den Rücken und Nacken. Dann traute ich mich an YouTube Videos mit einem Flow, also einem fließenden Ablauf von verschiedenen Positionen (Asanas), heran. YouTube ist meiner Meinung nach ein tolles Medium, um kostenfrei und ohne Aufwand mal reinzuschnuppern, ob Yoga etwas für einen sein kann. Als ein Yogastudio direkt um die Ecke in meiner Nähe eröffnete, ging ich dort einmal zu einer Schnupperstunde. Das Ergebnis: es gefiel mir nicht besonders gut und ich dachte mir, dass ich das auch umsonst allein zu Hause machen kann, wo ich flexibler bin und mich wohler fühle. Bei mir kommt es sehr stark auf den/die Yogalehrer/in und seine Art an. Also habe ich allein zu Hause weiter gemacht.
Als ich Anfang des Jahres mit einer Freundin durch Costa Rica reiste, ließ ich mich von ihr zu einer „Drop In Class“ überreden, zu der man spontan gehen kann. 60 Minuten waren mir eigentlich viel zu lang und wirklich motiviert war ich nicht. Ich hatte auch etwas Angst, ob ich mithalten kann oder blöd dabei aussehe. Und was soll ich sagen: die Yogalehrerin betrat den Raum und für mich ging die Sonne auf. Selten habe ich eine so charismatische Person getroffen, die mich mit ihrer Art so erreicht und berührt hat. Die Stunde war herausfordernd, aber mit verschiedenen Variationen, sodass jeder mithalten konnte. Die Musik, die Worte der Yogalehrerin und die ganze Atmosphäre berührten mich anscheinend so sehr, dass ich am Ende Tränen in den Augen hatte. Ich verstand die Welt nicht mehr und war erst einmal mehr als verwirrt. Als ich später meiner Freundin davon erzählte, beglückwünschte sie mich, dass ich mich so sehr öffnen und diese Erfahrung machen konnte. Damals habe ich mich dagegen gesperrt, heute muss ich darüber schmunzeln.
Was ich damit sagen möchte: Yoga kann so Vieles sein und es lohnt sich, es einfach mal auszuprobieren und zu schauen, ob es einem etwas gibt und wo es einen hintreibt. Ich war am Anfang skeptisch, jetzt möchte ich es nicht mehr missen. Yoga kann sehr sportlich und schweißtreibend sein. Nicht selten hatte ich Muskelkater oder schmerzende Schultern und blaue Flecken, wenn ich zu viel Armbalancen geübt habe. Yoga kann einfach nur entspannend mit dem Fokus auf langen Dehnübungen sein. Yoga kann Meditation und Atmung sein. Yoga kann Mantren singen sein. Egal, welche der verschiedenen Stilrichtungen einem liegt, Yoga bedeutet für mich vor allem, seinen Körper und sich selbst zu spüren, auf seinen Atem zu achten und dadurch bewusst in der Gegenwart zu sein. Wie oft denken wir über Vergangenes nach oder machen uns Sorgen um die Zukunft!? Wie selten nehmen wir aktiv und bewusst den jetzigen Moment wahr!? Dabei ist das Hier und Jetzt im Endeffekt alles, was wir haben. Seitdem ich durch Yoga mehr auf meine Atmung achte, ist mir aufgefallen, dass ich vorher nie richtig geatmet habe; immer nur flach in der Brust. Dabei kann es so entspannend sein, mal richtig tief in den Bauch zu atmen, sodass sich der Bauch beim Einatmen nach außen wölbt. Sieht nicht unbedingt sexy aus, entspannt aber sehr schnell. Das mache ich auch immer mal zwischendurch im Alltag. Dadurch bemerke ich oft erst, wie angespannt ich eigentlich gerade bin. Wir stehen manchmal so unter Strom, dass wir gar nicht merken, wie es uns eigentlich wirklich geht.
Es geht auch nicht darum, wie weit man sich zu seinen Füßen runter beugen oder ob man einen Kopfstand machen kann. Nach der besagten inspirierenden Yogastunde habe ich ein Yoga Retreat in Costa Rica gebucht. Am Anfang habe ich mir Gedanken gemacht, ob ich mithalten kann und was die Anderen denken könnten. „Warum sind die Anderen so viel dehnbarer als ich?“ „Warum sieht das bei den Anderen so viel besser aus?“ Von diesen Vergleichen muss man sich erst einmal frei machen. Jeder Körper ist anders und eine Übung kann für den einen total schwer, für den anderen einfach sein.
Mittlerweile fange ich an, Yoga aber auch noch weiter zu fassen als Lebensstil jenseits der Matte, bei dem es darum geht, bewusst im Hier und Jetzt und gut zu sich selbst und anderen zu sein. Das ist für mich im Alltag oft eine große Herausforderung. Passend dazu möchte ich mit den meiner Meinung nach schönen Worten abschließen, die einer der Lehrer in meinem Yoga Retreat am Ende einer Stunde sagte: „May your thoughts be clear. May your words be kind. May your heart be open.” (Mögen deine Gedanken klar sein. Mögen deine Worte gütig sein. Möge dein Herz offen sein.)
Wenn ihr mögt, hinterlasst mir gerne in einem Kommentar eure Gedanken hierzu. Was ist Yoga für euch? Praktiziert ihr bereits Yoga oder würdet ihr es gerne einmal ausprobieren? Was hält euch vielleicht noch davon ab?
Viele Grüße und Namasté!
Laura
Link zu Lauras Yoga-Retreat in Costa Rica: https://bookyogaandmore.com/
GesundheitFirst.de
Posted at 11:57h, 01 JulyDanke für deinen interessanten Beitrag liebe Laura!