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Was Stress mit unserem Körper macht

Was Du über Stress wissen musst – Das Gute, Das Schlechte, Das Hässliche

Das Wort “Stress” ist zum Synonym für Schmerz, Überlastung, Unwohlsein und sogar Tod geworden. Aber ist Stress wirklich so schlimm? Und wenn ja, was können wir dagegen tun? Im Folgenden wollen wir nun einmal näher beleuchten was vielleicht sogar gut an Stress ist, was Schlecht an Ihm ist und in welchen hässlichen Formen sich Stress in unserem Körper äußert.

Das Gute

Stress ist eigentlich eines der gesündesten Dinge für uns. Was, wirklich? Stress ist so gut für uns, dass wir eigentlich unmenschlich ohne Ihn wären.

Wir brauchen Stress um lebenswichtige Prozesse und Reaktionen in unserem Körper anzustoßen. Dies kann so eine einfache Reaktion wie die Atmung direkt nach der Geburt sein, wenn wir unsere aller erste Wohnung – den Mutterleib – verlassen haben. Wir brauchen die Sauerstoffaufnahme um zum Beispiel unser Gehirn wachsen zu lassen und um unseren Körper zur Bildung neuer Muskeln zu veranlassen. Ohne Widerstand werden wir nicht stärker. Das ist nun mal das Gesetz der Natur.

Der Begriff Hormesis (griech.: „Anregung, Anstoß“) beschreibt, dass bereits geringe Dosen schädlicher oder giftiger Substanzen eine positive Wirkung auf Organismen haben können. Stressoren wie das Resistenz-Training überlasten vorübergehend verschiedene Funktionen in unserem Körper. Wenn wir uns im Labor einen wirklich fitten Menschen anschauen würden, der gerade mit dem Gewichtheben fertig geworden ist, würden wir tatsächlich denken, dass dieser anscheinend unglaublich ungesund ist.

Die Entzündungsmarker wären erhöht, die Stresshormone wären erhöht und es gäbe ein ausgedehntes Mikrotrauma der Muskelzellen. Des Weiteren würden wir verschiedene andere Anzeichen dafür finden, dass die Person vielleicht nicht so gesund ist wie wir es erwarten würden.

Nun aber die Gute Nachricht. Wenn wir nun davon ausgehen können, dass sich die Person richtig ausruht und erholt, wird der Stress des Widerstandstrainings dazu führen, dass die Testperson stärker, schneller und “fitter” wird als zuvor. Die Mikrotraumata werden geheilt, der gesunden Hormonspiegel erhöht, und die Widerstandsfähigkeit gegen Entzündungen sind anschließend verbessert. Wie kann es dazu kommen?

Eigentlich ganz einfach: Der Körper verändert jedes Organ und jede mögliche Zelle, um als Puffer für den Schmerz zu wirken, denen er zuvor ausgesetzt war. Der Körper kommt stärker und besser gerüstet zurück, um mit dem Stress fertig zu werden. Unser Körper ist wirklich ein Wunder der Technik. Und es ist an der Zeit, dass wir anfangen, unseren Körper als solches zu sehen.

Stressreaktionen reichen von mentalem und emotionalen Stress bis hin zu Stress welchen wir unserem Körper durch die Anpassungen an Nahrungsmittel aussetzen, die wir täglich essen. Unser Gehirn und Körper verdrahtet sich buchstäblich neu und entwickelt sich auf der Grundlage der Belastungen, denen wir ausgesetzt sind.

Was nun interessant ist, ist Folgendes. Umfangreiche Forschungsarbeiten haben bewiesen, dass eigentlich die bewusste Wahrnehmung von Stress bzw. deine Einstellung zu diesem das ist, was uns mehr schadet als zum Beispiel der physische Stress an sich. In folgendem TED-Beitrag (Sprache Englisch – Untertitel kann man über die Einstellung auf Deutsch hinzufügen) zeigt uns die Gesundheitspsychologin Kelly McGonigal, dass Menschen, die glauben, dass Stress schlecht für sie ist, nachweislich schneller sterben. Während diejenigen, die glauben, dass Stress sie stärker macht, länger leben als alle anderen. Alles Kopf Sache 🙂

An dieser Stelle ist es sehr wichtig, dass du dir folgendem Bewusst wirst. Ob du dich gestresst fühlst oder nicht, es ist ausschlaggebend, wie du mit dem Stress umgehst und diesen annimmst. Stress kann dich besser, schneller, stärker und schlauer machen – du musst aber immer für dich einschätzen können, wann dein Limit erreicht ist!

Das Schlechte

Dein Sympathikus (sympathisches Nervensystem – auch bekannt als Fight-or-Flight-System) ist als evolutionärer Impuls konzipiert, der dir helfen soll, dich vor einem Angriff von Wildtieren zu retten oder einen rivalisierenden Stammesangehörigen abzuwehren. Ist das wichtig? Ja. Werden wir heute von Säbelzahntigern gejagt? Nein.

Die Realität ist, dass es deinem Körper relativ egal ist, ob es ein großer Stress oder ein kleiner Stress ist. Dein Fight-or-Flight-System ist binär. Was bedeutet das? Ganz einfach, er funktioniert wie ein Lichtschalter. Es ist entweder an oder aus.

Die meisten Menschen in unserer heutigen stressbehafteten Welt leben ständig mit eingeschaltetem Licht und lassen es nicht zu, dass ihr Körper und ihr Geist aus diesem Stresszustand herauskommen. Unbezahlte Rechnungen, bevorstehende Prüfungen oder Projekte, alles löst die gleiche Stressreaktion in deinem Körper aus – als wenn es eine große Gefahr wäre. Laut dem HeartMath Institutelöst eine typische Stressreaktion, die die meisten von uns täglich Dutzende Male erleben, eine Kaskade von 1.400 biochemischen Ereignissen in unserem Körper aus. Wenn diese Reaktionen unkontrolliert ablaufen, altern wir vorzeitig, unsere kognitiven Funktionen werden beeinträchtigt, unsere Energie wird uns entzogen, und wir werden unserer Wirksamkeit und Klarheit beraubt.” Ouch!

Kommt dir das ganze bekannt vor?

Unterm Strich kann zu viel Stress jeglicher Art deine Gesundheit und Produktivität geradewegs die Toilette herunterspülen, wenn du nichts unternimmst, um den Stecker zu ziehen und Stress abzubauen. Ob du nun glaubst, dass Stress schädlich oder hilfreich ist, ist eigentlich ganz egal. Fakt ist, du musst dir Zeit nehmen dich zu erholen. Sei es von physischem oder mentalen Stress. Die HeartMath-Experten sagen: Warte nicht bis zum Wochenende, um dein Leben in Balance zu bringen. Wenn du gestresst bist, ergreife Maßnahmen, um etwas dagegen zu unternehmen. Machst du dies nicht, setzt du deine Gesundheit aufs Spiel.  Am Ende dieses Artikels werden wir noch einmal auf drei kurze und vor allem einfache Tipps zum Stressabbau eingehen, bleib also ruhig sitzen.

Das Hässliche

In den 1900er Jahren wurde die überwiegende Mehrheit der Arztbesuche wegen einer akuten Infektion, einer Grippe, eines Traumas oder einer Entbindung durchgeführt. Heute werden über 90 Prozent der Arztbesuche wegen stressbedingter Erkrankungen durchgeführt. Das, meine Freunde, ist verrückt!

Die American Medical Association hat festgestellt, dass Stress die grundlegende Ursache für mehr als 60% aller menschlichen Krankheiten und Leiden ist. Stress ist also nicht nur eine Komponente und ein Auslöser von Krankheiten, sondern Stress erstellt frische Krankheiten. Buchstäblich so frisch, wie Omas Schokokuchen aus dem Ofen.

Auch wenn es (zum Glück) die meiste Zeit nicht um Leben und Tod geht, baden unsere psychologischen Sorgen, die wir so oft mit uns herumtragen, unsere Zellen ständig in Stresshormonen. Das hat folgendes zur Folge:

  • Bluthochdruck
  • Erhöhter Blutzuckerspiegel und eine größerer Insulinsensitivität
  • Eingeschränkte Atmung
  • Schlechte Verdauung
  • Verspannte Muskulatur
  • Körperliche Stresshormone auf einem ungesunden Level
  • Gehemmte Immunfunktion

Letzteres ist besonders schlecht, weil uns dies um einiges anfälliger für viele weitere Krankheiten macht!

Forscher am Wake Forest Baptist Medical Center entdeckten, dass Stress tatsächlich die Entwicklung von Krebs beschleunigt. Und wie bei anderen schweren Krankheiten hat man herausgefunden, dass Stress ein Auslöser für Krebs ist, indem er bestimmte Gene aktiviert, die das Immunsystem beeinträchtigen.

Um die ganze Angelegenheit noch hässlicher zu machen… Es wurde festgestellt, dass chronischer Stress buchstäblich dazu führt, dass wir schneller altern. Und es ist nicht damit abgetan – ganz nach dem Motto – “Oh, ich bekomme ein paar Falten”. Nein, wir befinden uns hier auf einem DNA-Level. Wie das funktioniert wurde in diesem Video (Sprache Englisch, es kann aber die Autoerkennung der Sprache eingestellt werden, um Untertitel auf Deutsch zu bekommen) von ASAP Science sehr schön dargestellt:

Nun ist eigentlich alle gesagt!  Stress kann Gutes, Schlechtes und Hässliches bewirken. Es kommt wirklich darauf an, wie wir damit umgehen.

Einfache Tipps um Stress zu vermeiden

1) Trink ein Glas Wasser. Ja, so einfach ist das. Chronische Dehydrierung ist ein enormer körperlicher Stressfaktor. Nimm dir ruhig eine Minute während du das Wasser trinkst und sei Präsent. Sei achtsam. So setzt du die richtigen Prozesse in Gang, um dein Fight-or-Flight-System auszuschalten, um dich so etwas besser zu fühlen.

2) Lenk dich ab. Beschäftige dich. Umsetzen kannst du dies ganz nach deinem Geschmack. Wenn Du den ganzen Tag vor dem Schreibtisch sitzt, steh einfach mal für 5 Minuten auf. Dies hilft Stress abzubauen. Bereite dir in der Zeit einen Tee vor, unterhalte dich mit einem Kollegen oder shcalte einfach mal ab udn nutze die 5 Minuten, um ein Spiel auf deinem Handy zu spielen (aber nur 5 Minuten!) Es gibt so viele Möglichkeiten den Hintern hochzukriegen, um sich nicht mehr vom Alltags-Stress überwältigt zu lassen. Wenn dein Partner in der Nähe ist, nutzt die Zeit für einen “Quicky”. Wenn ihr es richtig macht, setzt ihr starke Anti-Stress-Chemikalien wie Oxytocin, Prolaktin und Endorphine frei. 😉

3) Einfach Atmen. Deine Atmung ist stark mit deinen Gedanken verbunden. Zu lernen, seine Atmung zu kontrollieren, kann erstaunlich gut sein Stress abzubauen und deinen Geist zu entspannen. Wir neigen dazu sehr flach zu atmen, wenn wir angespannt sind. Eine tiefe Atmung ein guter Anfang. Atme tief in deinen Bauch. Versuche eine einfache Atemübung: 5 Sekunden lang einatmen, 5 Sekunden lang anhalten, 5 Sekunden lang ausatmen und dann wieder 5 Sekunden lang anhalten. Wiederhole diese Übung insgesamt 5 Mal. Du wirst schnell feststellen, dass du dich um einiges zufriedener fühlst. Du wirst dich garantiert ein weniger gestresst fühlen!

Was hilft dir persönlich in Stress Situationen? Hinterlasse gerne ein Kommentar unten, um deine Erfahrungen mit anderen zu teilen.

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